Prop Trading - Eigenhandel verstehen

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Bevorstehend

Einführung in Proprietary Trading: Grundlagen, Funktionsweise und rechtliche Aspekte des Eigenhandels

Ziele dieses Moduls
  • Sie können den Begriff Proprietary Trading definieren und von anderen Handelsformen abgrenzen
    Verstehen
  • Sie können die Funktionsweise und das Geschäftsmodell von Prop Trading Firmen erklären
    Verstehen
  • Sie können die rechtlichen Rahmenbedingungen und Risiken des Prop Trading analysieren
    Analysieren

In diesem Lernmodul lernen Sie die Grundlagen des Proprietary Trading (Prop Trading) kennen. Sie verstehen, wie der Eigenhandel funktioniert, welche Rolle er im Finanzsystem spielt und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten.

Was ist Prop Trading?

Proprietary Trading (kurz: Prop Trading) bezeichnet den Eigenhandel von Finanzinstituten oder spezialisierten Firmen. Dabei handelt das Unternehmen mit eigenem Kapital an den Finanzmärkten, um direkte Gewinne zu erzielen – nicht im Auftrag von Kunden.

Abgrenzung zu anderen Handelsformen

  • Kundengeschäft (Brokerage): Handel im Auftrag von Kunden gegen Provision
  • Market Making: Bereitstellung von Liquidität für andere Marktteilnehmer
  • Prop Trading: Handel ausschließlich auf eigene Rechnung und eigenes Risiko

Geschäftsmodell von Prop Trading Firmen

Prop Trading Firmen stellen Tradern Kapital zur Verfügung, damit diese an den Finanzmärkten handeln können. Das Geschäftsmodell basiert auf:

Finanzierung

  • Eigenkapital: Die Firma stellt das Handelskapital zur Verfügung
  • Gewinnbeteiligung: Trader erhalten typischerweise 50-90% der erzielten Gewinne
  • Evaluierungsphasen: Viele Firmen verlangen eine kostenpflichtige Prüfungsphase

Handelsstrategien

Prop Trader nutzen verschiedene Strategien:

  • Day Trading (kurzfristige Positionen)
  • Swing Trading (mittelfristige Positionen)
  • Scalping (sehr kurzfristige Positionen)
  • Algorithmischer Handel

Rechtliche Rahmenbedingungen in der Schweiz

Der Eigenhandel unterliegt in der Schweiz verschiedenen rechtlichen Regelungen:

Finanzmarktaufsichtsgesetz (FINMAG)

  • Beaufsichtigung durch die FINMA (Eidgenössische Finanzmarktaufsicht)
  • Bewilligungspflicht für bestimmte Handelsaktivitäten
  • Verhaltensregeln und Compliance-Vorgaben

Geldwäschereigesetz (GwG)

  • Sorgfaltspflichten bei der Kundenidentifikation
  • Meldepflichten bei verdächtigen Transaktionen
  • Dokumentationspflichten

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Chancen und Risiken

Chancen für Trader

  • Zugang zu bedeutendem Handelskapital ohne eigenes Risiko
  • Professionelle Handelsinfrastruktur und Tools
  • Möglichkeit hoher Gewinnbeteiligung
  • Weiterbildung und Mentoring

Risiken

  • Finanzielle Risiken: Kosten für Evaluierungsphasen, mögliche Verluste
  • Regulatorische Risiken: Änderungen der Gesetzgebung, Bewilligungsentzug
  • Operationelle Risiken: Technische Ausfälle, Handelsfehler
  • Marktrisiken: Hohe Volatilität, unvorhergesehene Ereignisse

Reflection

Reflexion

Überlegen Sie sich:

  • Welche ethischen Fragen wirft das Geschäftsmodell von Prop Trading Firmen auf?
  • Wie unterscheidet sich Prop Trading von klassischem Glücksspiel?
  • Welche gesellschaftliche Rolle spielt der Eigenhandel im Finanzsystem?
  • Sollte Prop Trading stärker reguliert werden? Warum (nicht)?

Checklist

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